HC Bremen hieß der gestrige (21.10.2018) Gegner für die A-Jugend des
BSV 93 in der JBLH Staffel Nord-Ost. Ein gut bekannter Gegner, traf man
doch in den letzten beiden Jahren innerhalb der Qualifikationsrunde zur
JBLH aufeinander und war bisher ähnlich in die aktuelle Saison (die
Mannschaften hatten jeweils 6:2 Punkte) gestartet. Dementsprechend war
der Respekt auf beiden Seiten deutlich spürbar.
Nach Anwurf durch den BSV
konnte sich Till Wagner in aussichtsreiche Wurfposition bringen, setzte
den Ball aber knapp über das Tor. Im Gegenzug nutzten die Bremer ihre
Chance und erzielten zur Freude ihrer Anhänger in der zweiten
Spielminute das 1:0. Ähnlich die folgenden Szenen. Der BSV vergab seine
Chance- der HC Bremen nutzte sie. Dass jedoch auch auf Seiten des HC
große Nervosität herrschte, bewiesen gleichermaßen Ballverluste und
technische Fehler in den Reihen der Gastgeber. Nach einem Foul gegen
Niklas Zierau zeigten die Schiris aus Kiel erstmals auf den
7-Meter-Punkt. Eine Chance für Till Wagner, der sich diese auch nicht
entgehen ließ. Sicher versenkte er den Ball in der 6. Minute zum
2:1-Anschlusstreffer. Dass die Bremer nicht nur einen sehr schnellen,
sondern auch sehr körperbetonten Handball spielen können, bekamen die
Magdeburger in den nächsten Minuten zu spüren. Allerdings bewiesen sie
ihrerseits, dass ihnen herzhaftes Zupacken ebenfalls nicht fremd ist.
Erst in der 10. Spielminute gelang Marc Stapf der Ausgleich zum 4:4.
Wenn auch aus Sicht des BSV sehr fehlerbehaftet, so doch spannend und
eng verliefen die folgenden Spielminuten. Auch dank zweier Paraden von
Fabian Walter im Tor, erzielten die Magdeburger in der 15. Spielminute
den Führungstreffer zum 6:7. Max Kolditz konnte sich hier am Kreis gegen
zwei Deckungsspieler durchsetzen. Völlig unerklärlich für die
mitgereisten Fans gelang es den Spielern nicht, ihr Konzept umzusetzen
und sie ließen eigene Spielideen vermissen. Tristan Staat dazu: „Die
erste Viertelstunde war völlig in Ordnung und dann haben wir den Faden
verloren. Wir konnten keine Zweikämpfe vorn gewinnen und haben dadurch
zu einfache Fehler gemacht, die der Gegner bestraft hat.“ Und das so
richtig schmerzhaft- in der 26. Spielminute stand es bereits 15:8 und
die Statistiker zählten für die vergangenen 11 Minuten: 2
Zweiminutenstrafe, 2 gelbe Karten, 2 Siebenmeter, 9 technische Fehler, 2
vergebene Torchancen gegen bzw. durch den BSV. Auswechslungen griffen
nicht sofort und die Misere setzte sich mit einer glatt-roten Karte
gegen Max Kolditz nach Foul fort. Zwar endet die Halbzeit mit einer
Parade des erneut starken Fabian Walters, jedoch gingen die Spieler mit
gesenkten Köpfen beim Stand von 18:9 in die Kabine. Es ist nicht
bekannt, mit welchen Worten das Trainerteam um Tristan Staat und Henning
Stapf die Jungs aufrüttelten, jedoch kam eine andere Mannschaft aus der
Kabine zurück. Fortan agierte man durch einen zusätzlichen Feldspieler,
um vorm gegnerischen Tor größeren Druck aufbauen zu können. Eine
Strategie, die jedoch immer die Gefahr von leichten Gegentoren
beinhaltet, ist das eigene Tor doch zeitweise leer. Auch die Abwehr
besann sich auf ihre Tugenden. Sie stand nun sichtlich erfolgreicher,
war schneller unterwegs und bewies immer wieder auf einigen Positionen
eine ausgeprägte Fähigkeit zur Antizipation gegnerischer Spielzüge.
Durch deutlich verbesserte individuelle Leistungen kämpften die
BSV-Jungs um die Verringerung des Rückstandes. „Mit einer hohen Hypothek
aus der Pause kommend, setzten wir durch die Strategieänderung neue
Impulse, so dass wir auch mit der Deckungsumstellung mehr und mehr
zurück ins Spiel kamen.“, so Trainer Staat. In der 50. Spielminute hatte
man sich auf 26:20 herangearbeitet und den HC seinerseits zu einer
deutlich höheren Fehlerquote gezwungen. Gleichzeitig fehlte es aber in
den eigenen Reihen an dem notwendigen Quäntchen Glück im Abschluss und
bei einigen Spielern auch an Konzentration. Schließlich ertönte beim
Spielstand von 30:25 die Schlusssirene. Es zeigte sich einmal mehr, dass
sich nur bei einer geschlossenen mannschaftlichen Leistung auch Erfolge
einstellen. Trotzdem stellte der Trainer fest: „Am Ende konnten wir
unser Gesicht wahren und haben Charakter nach einer nicht
zufriedenstellenden ersten Halbzeit bewiesen.“
Die kämpferische Leistung der zweiten
Hälfte sollte den Jungs als Basis für die Begegnung am 27.10.2018 um
14.00 Uhr in der Ballspielhalle Luftschiffhafen in Potsdam dienen.
BSV 93: Walter; Willitzki; Düsterhöft; Hernig (3); Kolditz (1); Meincke
(1); Scheerenberg; Schmälzlein (2); Stapf (4); Steffen (2); Vehse (2);
Wagner (8/2); Wille; Zierau (2)
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