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Doppelwochenende in der JBLH

Doppelspielwochenende des BSV 93 in der JBLH

Knapp 890 gefahrene Kilometer, 2:2 Punkte, 52 geworfene Tore bei 57 Gegentoren und grenzenlose Freude über den Sieg am Sonntag- so die statistische Bilanz der A-Jugend-Bundesligahandballer des BSV 93 vom vergangenen Doppelspielwochenende im hohen Norden. 

Doch der Reihe nach.                                                                                                                                             Am zeitigen Samstagmorgen startete der Mannschaftsbus, gefüllt mit der A- und der E-Jugend sowie etlichen Begleitern Richtung dänische Grenze. Nach langer Fahrt, inclusive Stau vorm Elbtunnel, kam der Tross gerade so pünktlich in Flensburg an, dass sich die Kleinen umziehen und erwärmen konnten, ehe ihr Spiel angepfiffen wurde. Den Sieg an diesem Nachmittag mussten sie dann den Hausherren überlassen, die am Ende konsequenter und ausgeglichener agierten. Im Anschluss das 18. Ligaspiel für die A-Jugend. Kurzfristig musste die Mannschaft neben Max Rukszio auch noch den Ausfall des 2. Torhüters Justin Willitzki und Julian Schmälzleins hinnehmen, was die Alternativen des Trainergespanns Staat/ Krause für das kräftezehrende Wochenende zusätzlich einschränkte. Für Justin zumindest konnte B-Jugend-Torhüter Matti Bittmann mitgenommen werden. In gewohnter Anfangsformation starteten die Sachsen-Anhalter in die Partie. Schon in den Auftaktminuten zeigten sich jedoch bereits die Baustellen deutlich auf. Während in der Deckung passabel gearbeitet wurde und so mancher Flensburger Angriff entschärft oder verhindert werden konnte, tat man sich vorm gegnerischen Tor schwer, nicht zuletzt auch, weil U-19 Nationalmannschaftstorhüter Johannes Jepsen seinen Kasten nahezu vernagelte. Nach fahrigem Start in die Partie kassierte man genau aus den genannten Gründen bis zur 5. Spielminute gleich die Treffer 1, 2 und 3, ehe Till Wagner mit dem 3:1 aus der Rückraummitte erstmals punkten konnte. Immer wieder verhinderte eine konsequente Deckung der Fördestädter, dass die BSV-Jungs ihre Angriffe aufziehen konnten. Trotz unermüdlichen Einsatzes stand es in der 15. Minute bereits 8:3 für die Gastgeber, so dass Tristan Staat erstmals die grüne Karte für eine Auszeit zückte. Zunächst mit Erfolg, nach einem Foul an einem BSV-Spieler traf Tim Steffen vom Siebenmeterpunkt zum 8:4. Eine Parade Fabian Walters im Tor und ein erfolgreicher Block von Kreisläufer Linus Wille legten die Grundlage für das 8:5 in der 18. Minute. Dennoch konnte der Rückstand bist zur Halbzeit nicht verringert werden und die Mannschaften verabschiedeten sich beim Stand von 13:9 in die Kabinen. Nach Wiederanpfiff fiel zunächst das 13:10, erneut nach Siebenmeter, ehe ein 4-Tore-Lauf der SG den Vorsprung deutlich vergrößerte. Der Rest ist Ergebniskosmetik. Der BSV versuchte immer wieder zum Torerfolg zu kommen, fand jedoch nur wenige Mittel um Deckung und Torhüter zu überwinden. Flensburg, bei denen mittlerweile auf etlichen Positionen gewechselt worden war, tat sich mit der Magdeburger Deckung nicht ganz so leicht, so dass sich der Rückstand in überschaubarem Rahmen hielt. Fünf Sekunden vor dem Abpfiff markierte Marc Stapf das 29:24 jedoch trafen die Flensburger mit der Schlusssirene zum letztlichen Endstand von 30:24.                                                                                                                                          Entsprechend gedämpft war die Stimmung am Abend im Mannschaftshotel, entsprach damit jedoch dem tristen Dauerregenwetter des Tages.

Nach und nach trafen Spieler, Trainer und Begleiter am Sonntagmorgen zum Frühstück zusammen. Dank einiger Sonnenstrahlen präsentierte sich auch die Laune der Spieler deutlich aufgeräumter. Die Fahrt nach Kiel verlief diesmal ohne unerwartete Aufenthalte. Für die E-Jugend blieb genügend Zeit sich zu erwärmen, weshalb das Spiel unter günstigeren Vorzeichen ablief. Mit Anfeuerung durch die Großen liefen die Kleinen zur Höchstform auf. Am Ende der Spielzeit stand auf der Anzeigetafel ein großartiges 22:30 für den BSV zu lesen.                                                                                                      Sollte dies als Motivation für das Ligaspiel der A- Jugend ausreichen?? Der Wille war auf alle Fälle da. Trotz etlicher Blessuren vom Vortag erwärmten sich alle einsatzfähigen Spieler. Inzwischen hatten sich die E-Jungs mit Klatschelementen bewaffnet und übten schon mal ein wenig. Schöne Geste am Rande: der Hallensprecher, der sich akribisch auf die Gäste aus Magdeburg vorbereitet hatte, richtete in seiner Ansprache neben sämtlichen statistischen Daten zum Saisonverlauf auch herzliche Genesungswünsche an Max Rukszio.                                                                                                                          Der Anwurf zur Partie war den Hausherren vorbehalten. Nach einer Abwehraktion von Niklas Zierau, die den Kielern einen Freiwurf brachte, fiel aus der Rückraummitte das 1:0 nach knapp einer Minute und als Till Wagner mit dem nächsten Angriff am Torhüter scheiterte und im Gegenzug das 2:0 fiel, ahnten die Mitgereisten schon Böses- sollte sich das gestrige Spiel etwa wiederholen? Timm Steffen war es, der erst einen Siebenmeter herausholte und dann mit seinem Treffer den Anschluss zum 2:1 herstellte. Nach missglückten Aktionen auf beiden Seiten schnappte sich Pascal Hernig den Ball in einem Gegenstoß und vollendete zum 2:2. Spielerisch ausgeglichen die folgenden Szenen- Kiel legte vor, der BSV zog nach. Trotzdem mit der etwas besseren Ausbeute für die Gastgeber. Während sie trafen, versemmelten die Magdeburger einige ihrer Würfe. Beim Stand von 8:4 in der 16. Minute nahm Tristan Staat seine erste Auszeit. Bis zu dieser Aktion mussten schon Niklas Zierau und Lucas Scheerenberg wegen Verletzung zumindest zeitweilig von der Platte. Wieder war es Tim Steffen, der nach der Auszeit einen Siebenmeter herausholte und den Treffer setzte. 8:5. Doch auch die Gegenseite erarbeitete sich einen Strafwurf. Fabian Walter konnte diesen zunächst parieren, war gegen den Nachwurf jedoch machtlos. Nach dem Treffer von Till Wagner in der 20. Minute, diesmal aus dem linken Rückraum, angelte sich Tommes Vehse ein nächstes Zuspiel der Kieler und versenkte den Ball zum 11:9. Nur noch zwei Tore Rückstand…Auf Seiten der Hausherren stieg nun die Fehlerquote deutlich. Zeit für Tristan Staat, seinerseits Wechsel vorzunehmen. Zunächst kam mit frischen Kräften Max Kolditz für die Kreisläuferposition und in der 26. Minute Matti Bittmann für das Tor. Und dieser Wechsel sollte sich als größte Trumpfkarte des Nachmittags erweisen. Gleich zwei Paraden bis zum Halbzeitpfiff gingen auf Mattis Konto, eine dabei sogar gegen einen freien Wurf des Kieler Kreisläufers. Ein wuchtiger Rückraumtreffer Marc Stapfs markierte zugleich den Halbzeitstand von 15:13. Hälfte zwei begann dann erneut durch einen Versuch Marcs, der diesmal jedoch vom gegnerischen Torhüter pariert werden konnte. Die BSV - Deckung wirbelte nun kräftig und trotzte den Kielern den Ball ab, konnte diesen dann aber nicht im Tor unterbringen. Da Niklas Zierau sich jedoch sehr aufmerksam den Abpraller schnappte, verleitete er den Kreisläufer zu einer harten Abwehraktion, die dem BSV den nächsten Siebener brachte. Diesmal war es Marc Stapf, der diesen sicher im Kasten versenkte. Auf der Gegenseite brillierte Matti Bittmann nur wenig später bei einem Strafwurf des THW. Eiskalt parierte er und mit dieser starken Aktion im Hinterkopf erzielte Till Wagner in der 37. Minute den umjubelten Ausgleich für den BSV. Und damit nicht genug. Nach mehreren technischen Fehlern in Folge erzielten wiederum Till und Marc Stapf sogar die 16:18-Führung. Christian Sprenger, Trainer des THW, nahm die Auszeit und versuchte, seine Jungs aufzurütteln. Doch erneut war es die Magdeburger Deckung, die sich den Ball erkämpfte und die Vorbereitung für das 16:19 schuf. Noch standen jedoch knapp 20 Minuten auf der Uhr. Schwierig daher, dass Marc Stapf für 2 Minuten nach Foul auf die Bank musste. Prompt gelang den Kielern in Überzahl das 17:20. Für ein Foul auf der Außenposition kassiert auch noch Tommes Vehse eine Zeitstrafe, so dass für etwa eine Minute eine doppelte Unterzahl für den BSV zu überstehen war. Den gleichzeitig fälligen Siebener setzte der Kieler Spieler gegen die Querlatte. Trotzdem konnten sie aus der Überzahl Nutzen ziehen und erzielten das 18:20. Den möglichen Sieg vor Augen mobilisierten die Magdeburger Jungs die letzten Kräfte. Matti Bittmann parierte im Tor erst einen Wurf von rechts außen und dann gleich nochmals aus dem Rückraum. Doch nun flatterten den Gästen ein wenig die Nerven. Alle Angriffsbemühungen verpufften vorm Tor. Durch einen Heber erzielte der THW das 19:21. Erneut war es die Kieler Bank, die die grüne Karte legte und zum Timeout bat. Nach Wiederanpfiff setzte sich Niklas Zierau ganz stark aus schwierigem Winkel zum 19:22 durch. Obendrauf gab es für den Gegenspieler eine Zeitstrafe. Doch trotz Überzahl wollte kein weiteres Tor fallen. In dieser Phase hielt Matti Bittmann das Team mit seinen Paraden im Spiel. Tristan Staat verschaffte den Jungs nochmals eine kurze Verschnaufpause. Jedoch war es ein Kieler, der den Anschlusstreffer zum 21:22 erzielte. Und erneut war es Niklas Zierau, der sich am Kreis durchsetzte und erhöhen konnte. Die Halle brodelte unterdessen immer mehr. Nur wenige hielt es auf den Plätzen. In der 55. Minute erzielte Tim Steffen dann vom Punkt das 21:25, doch zum Aufatmen war es noch zu früh. Tor um Tor kämpfte sich der THW heran. Nach dem 23:25 in der 58. Minute nahm das BSV-Trainergespann seine letzte Auszeit. Kiel reagierte und stellte Niklas Zierau und Till Wagner in Manndeckung. Max Kolditz sprang in die Bresche und erzielte das 23:26 vom Kreis. Und immer noch 1 min 20. Zweiundzwanzig Sekunden vor dem Abpfiff löste Philip Meinckes Treffer zum 26:28 einen Riesenjubel aus. Den trübte auch das Tor zum 27:28-Endstand nicht mehr. Purer Jubel bei den Magdeburger Spielern und Unterstützern. Ein großes Kompliment richtete Tristan Staat an seine Mannschaft: „Das war heute einfach nur fantastisch. Ein überragender Matti Bittmann hat uns mit seinen entscheidenden Paraden den Weg zum Sieg aufgezeigt, den die Jungs auf dem Feld mit einem starken Willen und dem verdienten Quäntchen mehr Glück nach Hause gebracht haben.“                   Freude auch bei den E-Jugend Jungs, die sich nach Spielende von den Großen in einem Spalier abklatschen ließen. 

SG Flensburg-Handewitt- BSV 93: Walter; Bittmann; Düsterhöft; Hernig (2); Kolditz; Meincke; Scheerenberg (2); Stapf (3); Steffen (5/3); Vehse (1); Wagner (7); Wille; Zierau (4)

THW Kiel- BSV 93: Walter; Bittmann; Düsterhöft; Hernig (1); Kolditz (1); Meincke (4); Scheerenberg; Stapf (5/1); Steffen (6/4); Vehse (2); Wagner (6); Wille; Zierau (3)   

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